Schutzgemeinschaft fordert ein Ende der Vermarktung von Tabakprodukten
Tabakgesetz nicht mehr am Puls der Zeit
Immer noch wird behauptet, der Staat verdiene am Rauchen. So ein Unsinn! Das Rauchen kostet dem Staat 10 Mrd. Euro jährlich an direkten und indirekten Kosten (Produktivität, Krankheit, Hinterbliebenenrenten, etc.). Dem gegenüber stehen nur 2,8 Mrd. Einnahmen aus der Tabaksteuer inkl. der Mehrwertsteuer. Der Staat könnte enorme Kosten einsparen, wenn man den Mut hätte, das Rauchen als das Anzuprangern was es ist: pure Geldvernichtung nicht nur im eigenen Geldbeutel der Raucher, sondern auch ganz wesentlich im Staatshaushalt! Der Wahnsinn dabei ist, dass die Tabak- und Nikotindrogenindustrie Milliardengewinne auf Kosten der Gesundheit der Bürger abschöpft und der Staat, und damit jeder Steuerzahler, für die Sucht der Raucherinnen und Raucher den Milliardenverlust mitzahlen muss. Der Bevölkerung muss bewusstgemacht werden, dass Rauchen kein Privatvergnügen ist, weil niemand für seine verursachten Kosten selbst aufkommen kann. Es liegt somit ein arger Missbrauch der Solidargemeinschaft vor, der nicht länger zu dulden ist! Denn statt der Ausgaben für die durch Rauchen hervorgerufenen Krankheiten und andere Folgekosten, könnten diese Mittel für Kindergärten, Schulen, Schwimmbäder und sonstige Einrichtungen für die Allgemeinheit verwendet werden.
Das Ziel einer verantwortungsbewussten Gesundheitspolitik muss die tabak-nikotindrogenfreie Gesellschaft sein. Es ist höchst an der Zeit, dieser todbringenden Industrie endlich die Geschäftsgrundlage zu entziehen, indem sie die Folgekosten ihres abhängig machenden Geschäfts bezahlen muss. Das Fortbestehen der Tabak- und Nikotindrogenindustrie ist grundsätzlich unvereinbar mit den Aufgaben der öffentlichen Gesundheit. Will man Kinder und Jugendliche vor der Tabak-Nikotindroge schützen, muss die Vermarktung von Tabakerzeugnissen beendet werden, wo die Profite privatisiert und die Folgekosten zulasten von uns allen sozialisiert werden.
Statt im Interesse der Gesundheit und des Lebens und der finanziellen Belastung von uns allen tätig zu werden, blockieren wirtschaftsorientierte Politiker wichtige Gesetzesänderungen im Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetz (TNRSG), sodass neue nikotinhaltige Produkte ohne Tabakzusatz nicht erfasst sind. Bestehende Bestimmungen zu Tabak- und verwandten Erzeugnissen müssten dringend erweitert und modernisiert werden. Produkte, die Tabakerzeugnisse imitieren und potenziell als Einstiegsmittel für Nikotinkonsum dienen, müssten gleichermaßen reguliert werden. In Deutschland wurden wenigstens Nikotinbeutel verboten, im Vereinigten Königreich die Wegwerf-E-Zigaretten und das Verkaufsverbot von Tabak an alle, die 2009 oder später geboren werden, ist ab 2027 beschlossen. Die Politik ist gefordert, sich zum Wohle der Bevölkerung zu engagieren. Gesundheitsinteressen müssen immer Vorrang vor Wirtschaftsinteressen haben.
Robert Rockenbauer,
Österreichische Schutzgemeinschaft für Nichtraucher
Pressemeldung vom 26.5.2025