Nichtraucherschutz auch im kleinsten Lokal nötig

Faule Kompromisse seitens der Regierung einstellen

Wann endlich kommt ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie? Das fragt sich Bundesleiter Robert Rockenbauer von der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher, der sich seit 32 Jahren für den Nichtraucherschutz in geschlossenen Räumen einsetzt. „Nichtraucherzonen sind der falsche Weg. Eine geringfügige Milderung der Schadstoffbelastung in den Nichtraucherzonen ohne räumliche Trennung und eigener Belüftung kann die Gesundheitsschädigung von Nichtrauchern nicht verhindern“, so Rockenbauer in einer Aussendung. 

Der Regierung wirft Rockenbauer fahrlässiges Verhalten vor, weil sie sich immer noch sträubt, den besten Weg einer rauchfreien Gastronomie nach den Beispielen Italien und Irland einzuschlagen. Gesundheitsschädigung durchs Passivrauchen ist nicht kompromissfähig.  Den Nichtraucherschutz erst ab 75 qm zu verordnen ist ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr die Regierung mit der Wirtschaftskammer einen faulen Kompromiss eingegangen ist. 

Die freiwillige Vereinbarung ist in keiner Phase seitens der Wirtschaftskammer eingehalten worden. Keine 30 Prozent im 1. Jahr, keine 60 Prozent im 2. Jahr und keine 90 Prozent im 3. Jahr. Bedenklich sei auch, dass teilweise die Wirtschaftskammervertreter mit den Prüfern des Gesundheitsministeriums die Betriebe überprüft haben. Vorbildlichen Nichtraucherschutz gibt es nach Auskunft Rockenbauers nur in ca. 30 Prozent der Lokalitäten. 

Nur ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie ist eine gerechte Lösung, der sich auch die meisten Wirte anschließen, weil dann jeder Wettbewerbsnachteil ausgeschlossen werden kann. Es schützt die Gäste, die Beschäftigen und erspart den Betrieben zusätzlich viel Geld. Der Umsatzrückgang, den die Gastronomie in den letzten 15 Jahren verzeichnet, kann nur mit einer rauchfreien Gastronomie wettgemacht werden. 83 Prozent der Nichtraucher begrüßen ein Rauchverbot in Gaststätten. Auch 24 Prozent der Raucher sind für ein generelles Rauchverbot. 

Die Gesundheitsministerin Dr. Andrea Kdolsky wird seitens der Schutzgemeinschaft für Nichtraucher aufgefordert, weitere Verzögerungstaktiken und faule Kompromisse einzustellen und endlich nachhaltig, d.h. mit Sanktionen für einen umfassenden Nichtraucherschutz, d.h. generelles Rauchverbot auch in der Gastronomie, zu sorgen. (Pressemeldung)

Aussender: 
Robert Rockenbauer, Bundesleiter 
der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher