Abschaffung von Zigarettenautomaten

Die Bundessprecherin der Grünen Eva Glawischnig hat sich getraut zu sagen was die Österreichische Schutzgemeinschaft für Nichtraucher seit 36 Jahren fordert:
Zigarettenautomaten sind zu verbieten!
Für Bundesleiter Robert Rockenbauer ist jeder Zigarettenautomat ein ausgezeichneter Werbeträger, der durch seine Aufmachung, Formgebung und Platzierung effektvoll genug hervortritt und signalisiert, wie wichtig Zigaretten für das Leben sind. Kein Grundnahrungsmittel bekommt man über einen Automaten und auch andere Drogen und lebensgefährliche Produkte sind nicht per Automat erhältlich. Der Tabakindustrie ist es mit den Zigarettenautomaten gelungen, ein perfektes Verteilersystem für ihre Giftproduktion aufzubauen. Jeder Automat bedeutet eine Aufforderung, das Angebot auch zu nützen. Trotz Kindersicherung gelingt es Kindern und Jugendlichen mit einigen Tricks an die Zigaretten heranzukommen. Die Entfernung der Zigarettenautomaten an öffentlich zugänglichen Stellen ist allein schon aus Gründen des Jugendschutzes zu veranlassen.
Der eigentliche Skandal für Rockenbauer aber ist, dass ein logisches Verbot von Zigarettenautomaten von den Verantwortungsträgern lang und breit diskutiert wird, anstatt zügig für deren Abschaffung einzutreten.
Es gilt für die moderne Krebsforschung als erwiesen, dass der Zeitfaktor viel gewichtiger ist als der Dosisfaktor. D.h., dass nicht der Schadstoffgehalt, sondern der Beginn des Rauchens von erheblicher Bedeutung ist. Es ist daher unverständlich, dass es der Zigarettenindustrie gestattet wurde, fortlaufend und ungestraft Kinder und Jugendliche zu einer Verhaltensweise zu verführen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Krankheit und vorzeitigen Tod zur Folge hat. Laut WHO wird jeder zweite Jugendliche, der mit dem Rauchen beginnt, an den Folgen des Tabakkonsums sterben.
Würde man die Maßstäbe des Lebensmittelgesetzes auch beim Tabak anwenden, wäre er schon längst verboten. Ein Gift darf nicht per Automat erhältlich sein!

Robert Rockenbauer, Innsbruck, Bundesleiter der
Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher

(Pressemeldung/Leserbrief vom 16.6.2011)