Nichtraucherschutz: Wo bleibt die Konsequenz?

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben an den Folgen von Tabakkonsum jedes Jahr weltweit mehr als acht Millionen Menschen. Die Herstellung von Tabakwaren kosten jedes Jahr 600 Millionen Bäume, 200.000 Hektar Land sowie 22 Millionen Tonnen Wasser und setzen rund 84 Millionen Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) frei. Was sagen die Klimaschützer dazu? Gar nicht! Ist ihnen dieses Thema zu persönlich, zu schwierig, zu wenig medienwirksam? Die Konsequenz müsste sein, dass sich Klimaaktivisten stark für den Nichtraucherschutz einsetzen. Das ist aber meines Wissens nicht der Fall.

Überhaupt muss man sich fragen, warum Raucher immer noch so viel Freiraum haben. Es gleicht einem Multiorganversagen: der Staat betreibt zu wenig Aufklärung, schützt zu wenig die Nichtraucher, hilft zu wenig bei der Raucherentwöhnung. Wir sind immer noch weit weg von einer rauchfreien Gesellschaft. Nichtrauchen ist die Norm, Rauchen ist die Ausnahme, sagt das Gesundheitsministerium. Rauchen ist ein sozialschädliches Verhalten, sagen wir seit 1975! Die Konsequenz müsste sein: Rauchen gesellschaftlich zu ächtet.

Es braucht Schutzmaßnahmen vor Passivrauchen im Freien und vor rauchenden Nachbarn. Nichtraucher haben ein Grundrecht auf rauchfreie Luft. Die Sucht rechtfertigt jedenfalls nicht, andere Mitmenschen durch Passivrauch zu schädigen. Die vierteljährlich erscheinende Nichtraucher-Zeitung motiviert Kinder und Jugendliche, Nichtraucher zu bleiben oder es wieder zu werden, hilft geplagten Nichtrauchern und abgewöhnungswilligen Rauchern.

Interessierte schreiben an nichtraucherschutz@aon.at und erhalten kostenlos diese wichtige Informationsschrift.

Robert Rockenbauer,

Bundesleiter der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher
4.10.2023