Achtung, alle Tschicks sind hochgiftig!

Leoben (16.06.2006/07:00)  
Die Österreichische Schutzgemeinschaft für Nichtraucher zeigt sich in Bezug auf die gegenwärtige Presseaktion vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, Austria Tabak und Kronen Zeitung irritiert. „Illegale Tabakwaren zu kritisieren, während gegen ebenfalls schädliche ‚legale’ Tabakprodukte kaum etwas unternommen wird, wirkt unglaubwürdig“ meint der Bundesleiter Robert Rockenbauer aus Innsbruck. „Außerdem sind Kooperationen zwischen Gesundheitsministerium und Austria Tabak immer bedenklich bzw. klar abzulehnen.“  

Zu Recht stellt sich die Frage, warum das Gesundheitsministerium bei den „illegalen Tabakprodukten“ so konkret auftritt und bei „legalen Tabakprodukten“ bislang einen Weg geht, welcher den Tabakkonsum eher begünstigt aufrecht erhält, anstatt ihn mit gezielten Maßnahmen zu bekämpfen. So z.B. durch ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie, generelles Rauchverbot in Schulen und Sanktionen gegen Verstöße des Tabakgesetzes. „Von Sicherheit zu sprechen, wenn die Zigaretten in der Trafik gekauft werden, grenzt schon an Schizophrenie“, so Rockenbauer in einer Aussendung, „denn alle Rauchwaren sind so schädlich, dass sie, wenn sie heute neu auf den Markt kommen würden, nie eine Produktionsgenehmigung bekommen würden.“  
  
Interessen der Tabakindustrie vor Interessen der Gesundheit ?  
Dieser plötzliche Sinneswandel lässt die berechtigte Vermutung aufkommen, dass das Gesundheitsministerium sich nur dann für die Gesundheit der Bevölkerung einsetzt, wenn wirtschaftliche bzw. finanzielle Interessen dahinter stehen. Bei den „Mafia-Tschicks“ verliert die Tabakindustrie und der Finanzminister viel Geld. Und siehe da, schon wächst im Gesundheitsministerium rigoroses Gesundheitsbewusstsein und eine entsprechend auffällige Aktion wird durchgeführt. Wir werden Zeugen einer immer dramatischer werdenden politischen Realität: Bei politischen Entscheidungen geht es anscheinend nicht mehr um Vernunft und um das Wohl des Volkes, sondern definitiv nur noch um finanzielle Interessen!  
  
„Wer wie die Austria Tabak selbst millionenschwere Geschäfte mit giftigen Tabakprodukten macht, sollte sich überlegen, ob sie überhaupt eine Berechtigung besitzt, derartig aufzutreten: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen!“, so Rockenbauer. Es ist eine allgemein bekannte Tatsache, dass Tabakprodukte bei bestimmungsmäßigem Gebrauch für Raucher und Nichtraucher absolut gesundheitsschädlich sind. 14.000 Raucher sterben jedes Jahr vorzeitig allein in Österreich an den Folgen ihrer Sucht. Jeden Tag sterben zudem vier unschuldige Passivraucher an den Folgen des tödlichen Qualms. Fazit: „Nicht nur die „Mafia-Tschicks“, sondern auch die legal erzeugten Tabakwaren sind pures Gift und ein Problem, welches wir engagiert in den Griff bekommen müssen. Allein schon unseren Kindern und Jugendlichen zuliebe!“  
  
Autor der Presseaussendung:  
Werner Robert Pregetter, Leoben  
Beitrag aus NRZ 3/2006