Erste Nichtrauchertische in Innsbruck vor 30 Jahren

Bundesleiter Robert Rockenbauer von der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher mit Sitz in Innsbruck, schrieb am 14.3.1975 seinen ersten Brief an das damalige Kaufhaus Forum und beklagte die nicht akzeptierten Rechte der Nichtraucher. Nach dem Motto „Nicht  
besser wissen, sondern besser machen“ schlug Rockenbauer die Schaffung von Nichtraucher – Tischen vor. Die Kaufhausleitung reagierte prompt (20.3.1975) und beschilderte einige Tische mit „Reserviert für Nichtraucher“. Dieser Erfolg ermutigten den damals 25-jährigen Lohnbuchhalter dermaßen, dass er bei allen SB-Restaurants in Innsbruck vorstellig wurde und überall wurden Nichtraucher-Tische nach seinen Vorschlägen eingerichtet.  
Rockenbauer heute: „Meine damalige Meinung, das Raucherproblem schnell lösen zu können, da es in Österreich zwei Drittel Nichtraucher und nur ein Drittel Raucher gibt, war der größte Irrtum meines Lebens.“  30 Jahre danach ist zwar der Nichtraucherschutz besser geworden, jedoch noch bei weitem für Rockenbauer und seine Mitstreiter nicht zufriedenstellend: „Es ist leider eine Tatsache, dass Rücksichtnahme anscheinend nur funktioniert, wenn sie gesetzlich verordnet wird und Zuwiderhandlungen sanktioniert werden. Ein Tabakgesetz ohne Sanktionen ist eine Bankrotterklärung der Gesundheitspolitik. Hier hat sich Frau Gesundheitsministerin Rauch – Kallat von der Wirtschaftskammer über den Tisch ziehen lassen. Raucher werden dadurch weiterhin zur Rücksichtslosigkeit erzogen, anstatt sie in Schranken zu weisen. Regierung und Wirtschaftskammer schützen die Raucher statt die Nichtraucher!“ so Rockenbauer in der neuesten Ausgabe der Nichtraucher – Zeitung. (erscheint Mitte März!) 

1992 erhielt Rockenbauer das Silberne Verdienstzeichen der Republik Österreich“.

Innsbruck, am 8.3.2005