Rauchpausen nicht mehr tolerierbar

Die Solidarität gegenüber rauchender Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist aus medizinischen, sozialen, volkswirtschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Gründen und aus Fairness gegenüber den Nichtrauchern schon lange nicht mehr zu dulden. Damit der „Betriebsfrieden“ nicht gestört wird, duldet man das Rauchen auch heute noch in vielen Unternehmen – trotz Nichtraucherschutzgesetz! Ist das gerecht? Nein, denn meistens arbeitet die nichtrauchende Belegschaft weiter, während die Raucher auf Kosten der Nichtraucher eine Pause machen. Und wenn die Nichtraucher dieselbe Zeit fürs Nichtstun eingeräumt bekommen, dann kann sich kein Betrieb auf Dauer bezahltes Nichtstun leisten! 

Der Zeitaufwand ist beachtlich: Wenn jemand neben der Arbeit raucht, sind das mindestens 1 Minute die er/sie nur mit der Hantierung des Rauchens zubringt. Bei 20 Zigaretten sind das 20 Minuten pro Tag, das sind 10 Tage pro Jahr. Wenn jemand eine Rauchpause von 5 Minuten pro Zigarette macht, sind das bei 10 Zigaretten schon 50 Minuten pro Tag, bzw. 23 Tage pro Jahr!  

Raucher haben wesentlich höhere Krankenstandstage. Das bedeutet Entgeltfortzahlung für den Betrieb und stärkere Belastung der gesunden Mitarbeiter, was häufig das Betriebsklima belastet. Den Unternehmen entstehen durch das Rauchen am Arbeitsplatz enorme Kosten.  
Unverständlich ist der Aufschrei der Arbeiterkammer, die sich doch zum Wohle der Arbeitnehmer einsetzen müßte. Eine gesunde Zigarette gibt es nicht, außer die nicht gerauchte! Viele Raucher würden im eigenen Interesse mit dem Rauchen gänzlich aufhören, wenn es im Betrieb nicht mehr erlaubt wäre, bzw. Rauchpausen von der Arbeitszeit abgezogen würden. Rauchen gehört nicht zu den natürlichen Verhaltensweisen des Menschen.  Wer bezahlte Rauchpausen fordert, missachtet die Gesundheit des Einzelnen. Wer pfeifenrauchend durch die Lande zieht und der Jugend ein falsches Vorbild vermittelt, ist ein Ärgernis und eine Blockade für die Gesundheitsförderung! Die Firma Swarovski geht hier wieder einmal mit gutem Beispiel voran!  

Robert Rockenbauer, Bundesleiter der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher, Thomas-Riss-Weg 10, 6020 Innsbruck, Telefon und Fax 0512/268025