Die Verantwortung des Einzelnen

Die Gesundheit liegt in der Verantwortung des Einzelnen!“ So antworten Politiker, wenn wir ihnen die Gesetzlosigkeit aufzeigen, dass Minderjährige immer noch schutzlos dem Rauch der Eltern zu Hause, im Auto im Lokal oder bei Veranstaltungen ausgeliefert sind. Der Staat hätte im Privatbereich nichts zu suchen, stimmt nicht, denn Vergewaltigung und körperliche Misshandlung zu Hause werden auch ganz selbstverständlich behördlich verfolgt. Selbst in der eigenen Wohnung kann man nicht alles machen was man will.

Die Gesundheit liegt sicher in der Verantwortung des Einzelnen. Aber was ist, wenn dieses Verantwortungsbewusstsein fehlt? Sich Freiheiten zu Lasten anderer herauszunehmen ist ungerecht und unfair. Nicht der Starke darf über den Schwachen herrschen, sondern jeder hat so zu leben, dass kein anderer dadurch gesundheitlichen Schaden erleidet. Wer heute die Gefahren durch Passivrauchen noch leugnet, handelt mehr als fahrlässig. Es ist also Aufgabe des Staates, Nichtraucher sowohl im geschlossenen Raum wie auch im Freien zu schützen, egal ob im öffentlichen oder privaten Bereich. Niemals kann es ein Recht sein, die Atemluft anderer zu verpesten und zu vergiften.

Es ist wirklich schwer zu verstehen, dass die Gesellschaft es nicht schafft, das Rauchen abzulehnen, anzuprangern und gesellschaftlich zu ächten! Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Die Erkenntnisse über die Schädlichkeit des Rauchens erfordern weitreichende Konsequenzen. Diskutiert wurde schon über 40 Jahre. Das kurzfristige Ziel muss sein, die Anzahl der Raucher zu halbieren. Das langfristige Ziel muss sein, die Herstellung giftiger Produkte zu untersagen! So schützen wir die Jugendlichen vor dem Griff zur Zigarette und so helfen wir den Rauchern, leichter von ihrer Sucht loszukommen.

Robert Rockenbauer, Bundesleiter