Gesundheitsschutz muss Nichtraucherschutz einschließen

Weltnichtrauchertag 31.5.2020: Die Jugend schützen

Das Motto des heurigen Weltnichtrauchertages am 31.5. lautet: „Schutz der Jugend vor Manipulationen durch die Industrie und Verhinderung des Tabak- und Nikotinkonsums.

Die Maßnahmen, die wegen des Coronavirus gesetzt wurden, haben einen noch nie dagewesenen wirtschaftlichen, sozialen und psychischen Schaden angerichtet und nicht Wenigen das Leben genommen. Dem Gesundheitsschutz wurde plötzlich oberste Priorität eingeräumt und damit waren ihm Werte wie persönliche Freiheit und wirtschaftliche Interessen, untergeordnet.

Wenn die Regierung in Zeiten des Corona die Gesundheit zum wichtigsten Anliegen erklärt, dann muss sie künftig auch den Nichtraucherschutz konsequenter umsetzen, denn dadurch ließen sich mit einfachen Maßnahmen noch mehr Menschenleben retten. Die Schutzgemeinschaft für Nichtraucher fordert einmal mehr ein Rauchverbot im Freien überall dort, wo es Menschenansammlungen gibt und Nichtraucher dem Passivrauch nicht oder nur schwer ausweichen können. Besonders in der Außengastronomie und bei Bus- u. Straßenbahnhaltestellen ist das Rauchen und Dampfen zu untersagen, aber ebenso in Parks, Sportstadien, Bädern, Liegewiesen, Spielplätzen, Fußgängerzonen usw.

Jedes Jahr sterben in Österreich fremdverschuldet über 1.000 Menschen am Passivrauch. Rauchen ist die am leichtesten zu vermeidbare Todesursache. Hierzulande sterben jedes Jahr über 13.000 Raucher vorzeitig, weltweit sind es 8 Millionen, darunter 300.000 Kinder. Wenn die Regierung nur einen Bruchteil der Coronamaßnahmen für den Schutz der Jugend vor Manipulationen durch die Industrie und Verhinderung des Tabak- und Nikotinkonsums einsetzen würde, könnte in einigen Jahren eine rauchfreie Gesellschaft entstehen, wie es sich immer mehr Staaten zum Ziel machen (z.B. Finnland, Schweden usw.). Um dieses erstrebenswerte gesellschaftspolitische Ziel zu erreichen, müssen endlich Zigarettenautomaten abgeschafft und als die wirksamste Anti-Rauch-Kampagne, die Zigarettenpreise empfindlich erhöht werden. Unser Schlachtruf heißt: Aufklären, aufklären, aufklären! Wenn Schulen eine intensive Aufklärung über die Schädlichkeit des Rauchens betreiben und gleichzeitig eine positive Imagekampagne fürs Nichtrauchen ins Leben rufen, wird die von der Tabakindustrie so heiß umworbene Jugend nicht mehr so leicht in die Nikotinfalle tappen.

Außerdem braucht es ein Gesetz, das Rauchen im Freien nur dann zu erlauben, wenn auch ein Handaschenbecher verwendet wird. Das Wegwerfen der Tschicks sollte strafbar gemacht werden! Giftmüll darf nicht in der Natur entsorgt werden!

Robert Rockenbauer
Bundesleiter der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher