Nikotin – die schlimmste Droge weltweit

Schutzgemeinschaft fordert gesellschaftliche Ächtung des Rauchens

Nikotin sei die schlimmste DROGE weltweit. Deshalb müsse Tabak gesellschaftlich geächtet werden, wie alle andere Drogen auch, fordert Bundesleiter Robert Rockenbauer von der Österreichischen Schutzgemeinschaft für Nichtraucher in einer Aussendung. Dies umzusetzen sei die Pflicht aller Gesundheitspolitiker in Bund, Land und Gemeinden sowie aller jener Personen, die Verantwortung im Staat tragen. 

Die Tabakepidemie unter Österreichs Kindern und Jugendlichen ist laut Rockenbauer mit den vorhandenen Instrumenten allein (wie Suchtpräventionsstellen) nicht mehr zu bewältigen. „Was ich unter Kindern und Jugendlichen beobachte ist so schrecklich, dass ich glaube, dass der Kampf verloren ist, wenn nicht Politiker, Medien, Pädagogen, Geistliche u.v.a. bereit sind, mit allen Mitteln gegenzusteuern und der Tabakseuche gesellschaftlich den Kampf anzusagen.“ Notwendig sei eine Allianz für einen konsequenten Nichtraucherschutz ohne Ausnahmen, Motivation für Kinder und Jugendliche, erst gar nicht mit dem Rauchen anzufangen und wirksame Hilfen für Ausstiegswillige. 

Der von der Industrie geprägte Begriff „Tabakmissbrauch“ verschleiere, dass es – im Gegensatz zu Alkohol – keinen unschädlichen Gebrauch von Zigaretten gäbe: bereits 3 Zigaretten pro Tag verdreifachen das Risiko für Herzinfarkt und Lungenkrebs. Passivrauchen könne das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verdoppeln. Das Bewusstmachen des Tabakrauches als die gröbste  Luftverschmutzung in Innenräumen reduziere seine soziale Akzeptanz und trage dazu bei, dass Eltern auch zu Hause vor ihren Kinder weniger rauchen würden. 

Aufklärung nur aus medizinischer Sicht sei zu wenig, so Rockenbauer. Es müsse der Bevölkerung noch viel eindringlicher erklärt werden, was jährlich 11.000 Rauchertote und 1.100 Passivrauchtote bedeuten. Es werde seitens der Gesellschaft nicht registriert, was für menschliches Leid das Rauchen mit sich bringe und wie man auch durch unfreiwilliges Mitrauchen vorzeitig das Leben einbüße. Raucher und Nichtraucher seien nicht genug sensibilisiert. Was sind schon tausende Tote? Würden die Medien täglich berichten, dass 30 tote Raucher pro Tag und 3 tote Passivraucher pro Tag zu beklagen seien, könnte dies eine Sensibilisierung bewirken, ist sich Rockenbauer sicher. Deshalb müsse das Rauchen stärker denn je gesellschaftlich geächtet werden. Rauchen habe nichts mit Freiheit zu tun, sondern mit Versklavung. Wer durch das Rauchen seine eigene Gesundheit und die der Passivraucher bewusst zerstöre, verletze zudem die Würde des Menschen. Rauchen ist deshalb als menschenunwürdiges Verhalten anzuprangern, so Rockenbauer. Den Kindern und Jugendlichen ist zu sagen, dass der Griff zum Glimmstengel uncool und dumm sei und mangelnde Intelligenz zeige. Doch für diese nötige Korrektur des Raucher-Images, so Rockenbauer, fehle den Verantwortlichen der Mut, weshalb der Druck der Öffentlichkeit gegenüber dem Rauchen verstärkt werden müsse. 

Auch die volkswirtschaftlichen Schäden durch das Rauchen seien enorm. Die Folgekosten des Rauchens schätzt die Schutzgemeinschaft nach Vergleichen mit Deutschland auf über 3 Mrd. Euro. Es sei nicht mehr länger hinnehmbar, dass der Genuss privatisiert und der Schaden sozialisiert werde. Das Solidarsystem wird bewusst missbraucht, schimpft Rockenbauer auf die Gleichgültigkeit dem Problem „Rauchen“ gegenüber.

Pressemeldung vom 31.8.2010