Rauchverbot bei Anwesenheit von Kindern

Kinder sind nicht einfach „kleine Erwachsene“, die zu lernen und zu gehorchen haben. Kinder sind eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten. Das ist festgehalten in der UN-Kinderrechtskonvention. Und ein Recht ist, nicht von den eigenen Eltern und Verwandten mit Tabakrauchgiften gesundheitlich gefährdet zu werden. Jedes Kind hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit, Schutz und Fürsorge seitens der Eltern, der Gesellschaft und des Staates, weshalb Eltern und andere kein Schädigungsrecht gegen­über zukünftigen Generationen haben können. Niemals kann es daher erlaubt sein, Kindern mit Tabakrauch Schaden zuzufügen! Auch nicht zu Hause!

Wenn Eltern bzw. Aufsichtspersonen nicht im Interesse der Kinder handeln, dann muss die Politik den Mut haben, hier einzugreifen. Nicht alles ist erlaubt, auch nicht im privaten Bereich. Ich darf Kinder nicht schlagen, auch nicht in der eigenen Wohnung. Schlagen oder Schädigen durch Tabakrauch – beides ist Körperverletzung, beides ist inakzeptabel. Daher braucht es Regulierungen auch im privaten Bereich. Rauchverbot überall dort, wo Kinder sich aufhalten, sei es in der eigenen Wohnung oder im Freien z.B. am Spielplatz usw.

Wir fordern einen kompletten Schutz der Kinder vor der gesellschaftlich bisher leider immer noch akzeptierten Zwangsberauchung. Wir fordern ein Ende der Toleranz gegenüber dem Raucherterror im Freien, sei es in der Außengastronomie, Sportstätten, Konzerten, Schwimmbädern, Liegewiesen, Spielplätzen, Parks, Zoos, Flohmärkten, Bauernmärkten, Bus- und Straßenbahnhaltestellen, Fußgängerzonen usw. 

Rauchen ist kein Genussmittel, sondern ein Suchtmittel. Das kurzfristige Ziel muss sein, die Anzahl der Raucher zu halbieren. Das langfristige Ziel muss sein, die Herstellung giftiger Produkte zu untersagen.

Robert Rockenbauer, Bundesleiter, 27.7.2022

Anmerkung: Das Bezirksblatt Tirol hat diesen Beitrag online komplett und in der Printausgabe teilweise veröffentlicht. Die Tiroler Tageszeitung hat den ganzen Beitrag als Leserbrief am 24.9.2022 veröffentlicht. Die übrigen Medien hatten bisher nicht den Mut zu einer Veröffentlichung!